[BücherinBüchern] „Lila, Lila“ von Martin Suter
Vor kurzem habe ich mir meinen ersten Suter aus der Bibliothek ausgeliehen. Eigentlich hatte ich fest vor, Elefant zu meinem ersten Suter zu machen (den ich übrigens auch ausgeliehen und bereits durch habe), aber dann habe ich doch mit Lila, Lila begonnen. Und erfreulicherweise rutschte ich nur so durch die Geschichte.
Lila, Lila von Martin Suter
David arbeitet als Kellner, doch er sehnt sich danach so eloquent und umschwärmt zu sein, wie die an seinem Arbeitsplatz bei Wein, Bier und tiefsinnigen Gesprächen verkehrenden Literaten. Als Marie die Bar betritt, da verliebt er sich Hals über Kopf. Aber Marie ist Germanistik-Studentin und hat nur Augen für die Schriftsteller. Da begeht er einen folgenschweren Fehler und gibt sich als jemand aus, der er niemals sein wird: Als Autor eines Manuskriptes, dass er zwar gefunden hat, über dessen Hintergrund er jedoch nichts weiß. Doch der Literaturbetrieb kennt keine langsame Gangart und so steckt David bald tiefer in der Rolle des Schriftstellers, als er es sich erträumt hatte.
Von den Tücken des Literaturbetriebs
Suters Roman liest sich wie eine Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi. Da ist David, irgendwie tollpatschig und dropsig, der sich in Marie verliebt. Doch die beachtet ihn kaum. Erst als er mittels eines gefundenen Manuskriptes ihr Interesse wecken kann, entwickeln sich zarte Gefühle für ihn. Doch Marie ver“hilft“ ihm zu einem Verlagsvertrag, es folgen Lesereihen, Gespräche mit Verlagsvertreter und irgendwann erwartet man einen neuen Roman von dem aufgehenden Stern des Jung-Autors. Doch David weiß: Als Nicht-Autor, der sie belog, wird er Marie nicht halten können. Je weiter man liest, desto eher sieht man bestimmte Entwicklungen kommen, entziehen kann man sich dem als Leser jedoch nicht. Zu spannend der Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebs, zu sehr fühlt man mit David und wünscht ihm ein glückliches Ende – während man zugleich jede weitere Fehlentscheidung, jede vergangene Chance die Wahrheit zu gestehen, innerlich wüst beschimpft. Eigentlich hatte ich vor, dieses Buch langsam und genüsslich zu lesen, schlussendlich bin ich nur so durch die Seiten geeilt und war schneller fertig als mir lieb war. Die Romanverfilmung werde ich mir in naher Zukunft sicher auch noch ansehen, zudem überlege ich bereits, welchen Suter ich als nächstes lese. In mir wurde gerade ein kleiner Suter-Fan geboren.
Diskussion 🙂
Kennt ihr Roman oder Film? Wie fandet ihr es?
Ich schaue ja zu gern hinter die Kulissen des Literaturbetriebes. Welche Bücher sollte ich mir dringend einmal vornehmen?
Und wo wir gerade dabei sind: Elefant habe ich ebenfalls bereits gelesen. Welchen Suter empfehlt ihr mir noch? 🙂
Weitere Meinungen
„Martin Suter gewährt einen tiefen Einblick in das Verlagswesen und schildert detailiert und teils humorvoll den Irr- und Wahnsinn rund um Buchmesse, Lesereisen, Vertragsverhandlungen und Vermarktung.“ bei Leselust
„Eine verzweifelte Story über die Dinge die man tut um von einem Menschen geliebt zu werden denn man selbst über alles liebt.“ bei Bella’s Wonderworld
Hier geht’s zum Buch
Lila, Lila von Martin Suter
Diogenes
352 Seiten, 13 Euro
ISBN 978-3-257-23469-5
15 Kommentare
Lesen... in vollen Zügen
„Die dunkle Seite des Mondes“ fand ich richtig gut!
Jennifer
Danke für den Tipp 😉
Habe gelesen, dass das sogar in einigen Bundesländern zur Schullektüre gehörte. Ich werde es mir auf jeden Fall einmal ansehen…
VG Jennifer
Lesen... in vollen Zügen
Als Schullektüre?!? 😂 Du meine Güte! Das müssen coole Schulen sein!
Pialalama
Hallo 🙂
Auf meiner WuLi reihen sich auch schon Unmengen an Suter-Romanen! Ich habe bisher nur „Die Dunkle Seite des Mondes“ als Schullektüre gelesen, aber es war wirklich gut! Bei mir im Regal steht jetzt noch „Der Koch“. Bin mal gespannt, wann ich es lesen werde!
Liebe Grüße!
Jennifer
Ich werde mir einfach beide mal ansehen 😉
Cool, dass ihr Suter in der Schule gelesen habt…! In welcher Klasse war das denn?
VG Jennifer
Pialalama
Puhhhh… in der 11. Klasse denke ich!
Jennifer
Ah, also schon gegen Ende? Hattest du 12 oder 13 Jahre Schule?
Pialalama
Zum Glück 13! Aber ich war auch auf einem beruflichen Gymnasium, also nach der Realschule.
Jennifer
Kann ich nachvollziehen, ich hatte auch 13 😉
Wir haben in der 11 auch gelesen, was unserer Lehrer wollte, ab der 12 dann wieder den Kanon…
schmoekerwelten
Hey Jennifer,
Suter ist toll! Manchmal sind seine Sätze einfach nur zum niederknien.
Empfehlen kann ich auch „Der Letzte Weynfeldt“, „Allmen und die Libellen“, „Der Teufel von Mailand“ …. einfach jeder Suter ist irgendwie einzigartig!
viele Grüße
Jule
Jennifer
Hi Jule,
dann freue ich mich einfach mal auf viele weitere tolle Lesestunden 😀 Ich hab am Wochenende beschlossen, dass ich mich einfach mal durch das Suter-Regal in der Bibliothek durcharbeite 😉
VG Jennifer
monerl
Hi Jennifer,
dieses Buch ist schon eine Weile auf meiner Wunschliste, werde es aber ganz sicher dieses Jahr noch davon erlösen! Ich habe schon so viel Positives über das Buch gehört, sodass ich es jetzt, nach deiner Rezi, eigentlich gleich zur Hand nehmen möchte. 🙂
Mein erster Suter-Roman war „Die dunkle Seite des Mondes“. Ein grandioses und faszinierendes Buch, ein Thriller ohne einer zu sein. „Elefant“ konnte mich auch überzeugen. Kann dir also beide Bücher ans Herz legen.
GlG, monerl
Jennifer
Hallo Monerl,
Elefant habe ich schon gelesen, von dem anderen gehört und das werde ich sicher auch demnächst mal lesen 🙂
Danke für deine Empfehlungen und viel Spaß beim Lesen von Lila, Lila 🙂 Ich bin sehr auf deine Meinung gespannt!
VG Jennifer
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