Kaffee? Tee? Mord! - Der doppelte Monet. Cosy Crime-Reihe von Ellen Barksdale
Rezension

Darf’s noch ein bisschen Mord sein? – Kaffee? Tee? Mord! von Ellen Barksdale | Cosy-Crime-Hörbuch-Reihe

Mit Bunburry. Ein Idyll zum Sterben habe ich euch letztes Jahr eine beschauliche Cosy-Crime-Serie vorgestellt, die ich zum Einschlafen gerne hörte. Vor einiger Zeit bin ich zu einer neuen und nicht minder unterhaltsamen Krimi-Reihe gewechselt, die ich euch heute wärmstens empfehlen kann!

Kaffee? Tee? Mord! von Ellen Barksdale

Nathalie Ames erbt von ihrer verstorbenen Tante ihr Gasthaus inklusive Gastronomie – und dazu die gesamte Belegschaft, die hofft, dass Nathalie den gut laufenden Betrieb weiterführen wird. Um sich ein Bild von der (finanziellen) Lage ihres Erbes zu machen, beschließt Nathalie ein Jahr lang ins Black Feather zu ziehen. Dort stellt sie ziemlich erstaunt fest, dass ihre Köchin eine ehemalige Geheimagentin ist – und mit Tante Henrietta den einen oder anderen Mordfall aufzuklären pflegte. Ein Hobby, das Nathalie nur zu gerne übernimmt!

Einfach mal den Kopf ausschalten

Der absolute Vorteil von Cosy-Crime-(Hör)Büchern ist ja, dass man einfach mal den Kopf ausschalten kann. Denn ob die Mordquote auf dem Lande wirklich so hoch ist, der befreundete Polizist sich wirklich so bereitwillig bei der Ermittlungsarbeit helfen lässt und ob die ehemalige Statistikerin einer Bank wirklich mehr Ungereimtheiten aufdeckt als die ehemalige Geheimdienstlerin, das darf man sich nicht zu oft fragen. Sonst verliert man ganz schnell den Spaß an der ganzen Sache. Kann man über diese in der Sache liegende Unlogik jedoch hinwegsehen, wird man nur zu gut unterhalten!

Die Sprecherin Vera Teltz hat eine sehr angenehme Lesestimme, die sich ideal für die Reihe eignet. Im Gegensatz zur Bunburry-Reihe waren mir die Figuren auch direkt alle sympathisch. Zudem konzentriert sich die Reihe insgesamt stärker auf die zu lösenden (Mord)-Fälle, wobei es tatsächlich auch mal um Betrugsfälle oder Nachbarschaftsstreitigkeiten geht. Wie für Cosy-Crime-Episoden üblich sind die einzelnen Geschichten mit ca. 4 Stunden lang genug um eine spannende Geschichte zu erzählen, aber nicht so lange, dass sich die Handlung zieht und man zwischendrin die Hälfte des Hörbuches verschläft, weil man nicht immer zurückspulen möchte.

Besonders angenehm fand ich die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Nathalie und ihrer Küchenchefin Louise. Einzig die private Beziehung zwischen Nathalie und ihrem Partner, die in den ersten paar Episoden sehr im Vordergrund steht, emfand ich als sehr anstrengend. Hier kann ich allerdings spoilern, dass diese Beziehung sich alsbald löst, sodass die Geschichte sich ganz auf ihre eigentliche Handlung konzentrieren kann. (Eigentlich ist es nicht meine Art zu spoilern, aber diese Trennung zeichnet sich bereits ab den ersten Sätzen ab. Nathalie und ihr Freund passen in ihren Lebensentwürfen so wenig zusammen, dass seine Anwesenheit eigentlich nur eine Verbindung zu Natalies altem Leben symbolisieren soll und die Entwicklung vorhersehbar ist.)

Alles in allem unterhält die Reihe mich so gut, dass ich sie sogar ganz gerne mal während des Kochens oder Aufräumens gehört habe – im Gegensatz zu Bunburry, dass ich wirklich nur zum Einschlafen angemacht habe. Und weil ich so begeistert war, wollte ich die Reihe meiner Mama empfehlen, als sie krank war. Es stellte sich aber lustigerweise heraus, dass sie sie auch schon als Hörbuch gehört hatte. Aber vielleicht sollte mich das nicht überraschen, denn meine Mama liest und guckt allgemein mehr britische Krimis als ich…

Fazit: Unterhaltsame Cosy-Crime-Reihe, die nicht nur von den interessanten Fällen, sondern auch von der Freundschaft zwischen Nathalie und Louise lebt. Angenehme Sprecherin und eine gut pointierte Geschichte mit perfekter Hörbuch-Länge!


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Tee? Kaffee? Mord! – Folge 1: Der doppelte Monet von Ellen Barksdale
Sprecherin: Vera Teltz
Länge: 262 Minuten
Erschienen: Dezember 2019
Hörbuch
Lübbe Audio

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