[Monatsrückblick] Schnee, Sonnenschein, Buchmesse und Bücher
Was für ein Monat. Man bekommt bei diesem Wetter-Hin und Her ja bald ein Schleudertrauma! Hoffentlich kommt bald der Frühling durch. Aber zurück zum Monatsrückblick: Eigentlich fühlt es sich nicht wirklich so an, als hätte ich im März viel geschafft und gelesen. Je länger ich jedoch darüber nachdenke, desto mehr merke ist, wie voll gedrängt dieser Monat einfach nur war! Kein Wunder, dass mein Gedächtnis mich dabei ein wenig im Stich lässt:
Was habe ich gelesen?
Den ersten Band der Reihe Lady Trents Memoiren: Die Naturgeschichte der Drachen von Marie Brennan fand ich einen gelungenen Mix aus Jane Austen-Stil und Drachenfantasy, und ich habe mich insbesondere gefreut, dass der Drache sich zur Abwechslung mal nicht in einen Mann verwandelt und die Heldin verführt. Stattdessen sind die Drachen geradezu Statisten und es dreht sich alles viel stärker um die Jugend und erste Drachen-Expedition von Isabella, der späteren Lady Trent. Für die folgenden Bände wünsche ich mir gerne noch mehr Drachen, ansonsten fand ich das Buch gut, eben weil es anders ist als viele Drachenromane!
Das Hörbuch Die Geschichte der Bienen von Maja Lunde habe ich bereits im letzten Monat begonnen und nun zu Ende gehört. Leider ist mein Arbeitsweg einfach zu kurz, als dass ich schnell durch Hörbücher komme, selbst wenn ich sie sehr gut finde. Ich mochte die Sprecher und noch mehr mochte ich die Geschichte. Der Nachfolger Die Geschichte des Wassers steht auch schon auf meiner Hörbuch-Wunschliste!
Das schmale Literatur zum Mitnehmen von Jill Poskanzer dagegen hatte mich eher enttäuscht. Zwar waren viele interessante Figuren und Autoren vertreten, wirklich amüsant fand ich die Episoden jedoch nicht, dazu wirkte alles sehr gestückelt auf mich und mir fehlte da irgendein Zusammenhang. Ich bin deshalb sehr unsicher, ob ich das Buch als literarisches Geschenkbuch empfehlen würde, da ich nicht sicher bin, ob ich es selbst verschenken wollen würde.
Ebenfalls sehr unsicher bin ich bei Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra von Robin Sloan. Eigentlich hatte ich mir viel von dem Roman erwartet, vielleicht auch zu viel, denn meine Erwartungen konnten leider nicht erfüllt werden. Das Buch war zwar ganz nett als abendliche Bettlektüre, aber richtig in den Bann gezogen hat es mich nicht. Kurz habe ich sogar mit mir gerungen, ob ich es wirklich vorstellen soll, aber da es in meine Bücher in Büchern-Reihe passt, wollte ich es euch nicht vorenthalten. Einen kleinen Eindruck bekommt ihr also nächsten Freitag!
Das Buch Frisch verliebt von Susan Mallery war ein Nebenbei-Buch in einer kurzen Erkältungsphase. Ganz nett, wenn man sich gerade wenig konzentrieren kann, aber meiner Meinung nach nicht weiter erwähnenswert.
Hinterhofleben von Maik Siegel dagegen hat mich sehr begeistert! Ein sehr eindrucksvolles Buch über den Umgang mit einem Flüchtling und eigene (verstecke) Vorurteile. Besonders gelungen fand ich, wie nebenbei alle Figuren ihre gutbürgerliche Maske verlieren und das wahre Gesicht zeigen. Ihr dürft auf eine begeisterte Rezension gespannt sein!
Direkt nach der Buchmesse habe ich mir die Lingua Tertii Imperii. Notizbuch eines Philologen von Victor Klemperer vorgenommen. Das Buch versteckt sich hinter dem grünen Bibliothekseinband und ist wirklich sehr bewegend. Der jüdische Sprachwissenschaftler Victor Klemperer untersuchte bereits vor dem Ende des zweiten Weltkrieges die Sprache der Nationalisten in tagebuchartigen Einträgen. Nebenbei erfährt man vieles über die Zeit und Sprache an sich. Ich lese das Buch auf Twitter unter dem Hashtag #LTIlesen und freue mich sehr, dass sich mir noch ein paar andere angeschlossen haben. Wer das Buch also schon kennt oder mal ein paar Eindrücke bekommen möchte, kann sich den Hashtag gerne anschauen. Ansonsten ist das Buch natürlich sehr lesenswert! Ich lese noch bis Ende April jede Woche 6 Kapitel darin und danach überlege ich mir, ob ich ein solches Buch überhaupt angemessen vorstellen kann in einem einzigen Beitrag…
Um mich neben der tiefergehenden Lektüre noch ein wenig mit amüsantem zu beschäftigen, habe ich zum Ende des Monats hin noch Ein Bär will nach oben von William Kotzwinkle begonnen, was sehr amüsant ist. Allerdings bin ich noch ein wenig ratlos, warum ausgerechnet ein Bär als Figur gewählt wurde. Ich bin etwa halb durch, meine aber zu ahnen, wie es sich weiter entwickeln wird.
Vor ein paar Tagen erst habe ich dann Bestseller von Beka Adamaschwili zugeschickt bekommen. Von dem Buch habe ich schon verschiedenes Gutes gehört und es las sich in einem amüsanten Rutsch durch. Ich mochte die Anspielungen und Spielereien mit klassischen Romanmustern sehr und freue mich nun selbst schon auf die Rezension!
Wer jetzt sehr aufmerksam war, merkt, dass ich Elefant von Martin Suter zwar ins Bild gelegt, aber bisher mit keinem Wort erwähnt habe. Das liegt daran, dass ich Elefant schon letzten Monat begonnen und wenn mich nicht alles täuscht sogar schon letzten Monat ausgelesen hatte. Da ich bisher jedoch einfach nicht dazu gekommen bin, mich an eine Rezension zu setzen, liegt das Buch noch bei meinen Monatsbüchern.
Was war noch los?
Generell kann man sagen, dass ich diesen Monat zwar viel gelesen, aber wenig rezensiert habe. Nun ist es zwar nicht mein persönlicher Anspruch, jedes gelesene Buch zu rezensieren, aber es waren ein paar so tolle Bücher dabei, die ich euch unbedingt noch vorstellen möchte, dass es mir dennoch ein wenig Leid tut. Es ist auch streng genommen gar nicht so, dass ich GAR keine Zeit für Rezensionen hatte. Manchmal gibt es aber einfach Bücher, über die ich mehr als nur ein paar Tage, manchmal ein paar Wochen nachdenken muss, bevor ich die nötige Ruhe für eine Rezension habe. Solche Bücher waren Elefant und auch Hinterhofleben gehört dazu. Ich werde die Rezension zu einem späteren Zeitpunkt fertig stellen und bis dahin lese ich fröhlich weiter und stelle Rezensionen fertig, die mir leichter von der Hand gehen.
Diesen Monat war es aber nicht nur deshalb hier sehr ruhig. Mitten im Monat März war Leipziger Buchmesse und natürlich hatte mich vorher noch eine Erkältung getroffen. Meine Messe fiel deshalb leider sogar ein wenig ins Wasser und auch nach der Messe brauchte ich noch einige Tage Ruhe. Das führte dazu, dass ich mich neben dem Blog auch sonst um wenige Dinge meines Lebens kümmern konnte. Das ist besonders blöd, weil ich im März und April eigentlich sehr viele große und wichtige Dinge planen, organisieren und umsetzen muss, die danach meinen weiteren Sommer bestimmen. Da alles noch sehr im ungewissen ist, möchte ich hier nicht zu vieles verraten, aber ich werde sicher noch einmal darüber schreiben, sobald sich alles irgendwie endgültig geklärt hat. Was ich einfach insgesamt sagen wollte: Mir fehlte diesen Monat die Zeit mich um viele Dinge zu kümmern, die ich mir vorgenommen hatte. Einerseits versuche ich mir deshalb kein schlechtes Gewissen zu machen, denn erstens bringt das nichts und zB der Blog läuft ja deshalb nicht weg. Andererseits denkt man natürlich immer, dass man doch hier oder da schon mal was hätte machen können, doch so einfach ist es manchmal nicht. Bevor ich jetzt hier zu kryptisch werde, höre ich lieber auf.
Eine kleine Sache möchte ich aber noch erwähnen: Ich plane ja für den Mai einen Themenmonat und beginne im Hintergrund nun alle Bücher zu lesen, die ich euch vorstellen möchte. Die Zeit rinnt mir durch die Finger und ich hoffe, dass ich mit all den Verzögerungen gerade alles schaffe, was ich mir vornehme. Auf jeden Fall wird es demnächst das ein oder andere Buch geben, das ich euch erst einmal unterschlage, um nicht zu viel vorweg zu nehmen 😉
Wie war euer März?
Welches Buch hat euch richtig gut gefallen, wovon würdet ihr abraten?
Und natürlich die spannende Frage: Könnt ihr gerade im Sonnenschein auf dem Balkon lesen (wie wohl in einigen Ecken Deutschlands möglich) oder kuschelt ihr euch bei Schnee unter die Sofadecke? 🙂
2 Kommentare
Drea
Hey 🙂
wow du hast aber dennoch sehr viel gelesen, wie ich finde! Und einige Bücher waren auch dabei, die ich noch unbedingt lesen will. Mensch, da merke ich jedes Mal wie groß mein SUB eigentlich ist. Oops!
Naja auf jeden Fall hab ich diesen Monat auch Literatur zum Mitnehmen gelesen und am Dienstag kommt meine Rezension dazu online. Ich muss aber sagen, ich teile deine Enttäuschung damit. Habe mir einiges mehr davon versprochen.
Insgesamt hoffe ich, dass du das mit den Vorbereitungen zum Themenmonat schaffst <3
Mein März war ebenfalls chaotisch und am Ende super stressig, aber jetzt ist die Bachelorarbeit abgegeben, in den Master bin ich eingeschrieben und ich hab spontan meinen Nebenjob gewechselt. Aber hey der April wird hoffentlich weniger stressig! 🙂
Liebe Grüße
Andrea
Jennifer
Hi Andrea,
da bin ich ja auf deine Meinung gespannt. Aber ich verstehe dich völlig, war ja auch eher enttäuscht.
Welches der Bücher willst du denn demnächst noch lesen? *neugier*
Ach, das mit dem Themenmonat wird schon schief gehen. Ich habe mir auch nur ein Buch pro Woche vorgenommen, will mich auch nicht gleich überfordern mit dem ersten Mal. Leider wird der April nun auf einmal viel voller als ich ursprünglich geplant hatte. Aber ich muss ja auch nicht alle Bücher Anfang Mai schon gelesen haben…
Glückwunsch zur Bachelorarbeit! 🙂 Dann genießt du jetzt hoffentlich ein paar Wochen lang die Ruhe, nach der BA war ich fix und fertig 😀
Das mit dem Nebenjob klingt ja auch spannend, ich hoffe, du hast etwas was dir vielleicht auch ein wenig Spaß macht und dich weiter bringt 🙂
Auf einen stressfreien April!
Jennifer