Quiz-Abend mit Klussmann und Gastland Niederlande | Rückblick #LBM24
Auch in diesem Jahr möchte ich euch in einem Rückblick mit durch meine Messezeit nehmen und euch erzählen, welche Bücher und Themen ich neu entdeckt habe. Wie immer wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und freue mich, wenn ihr mir von euren eigenen Messeerfahrungen erzählt!
Poetry Slam im Werk II
Den Auftakt zur Buchmesse gab dieses Jahr mein Freund, der mich bereits am Mittwochabend relativ spontan zum Poetry Slam im Werk II überredete. Mit einem Mix aus interessanten Slammer*innen und musikalischer Untermalung von Sommertag war der Abend wirklich eine feine Sache. Und weil ich so begeistert war, habe ich dort bereits 2 Bücher gekauft: Einmal Was bei mir so geht von Alina Schmolke, weil ich ihren Erzählstil extrem mochte und auf dem Klappentext ein Blurb von Sarah Bosetti war (ja, manchmal reicht das schon als Kaufargument) und dann noch Hinundherkunft von Aidim Halimi, weil er eine wunderbares Plädoyer gegen Artikel in der deutschen Sprache gehalten hat. Den vorgetragenen Text von Aidim Halimi kann man sich in einem aufgezeichneten Youtube-Video ansehen, was ich ausdrücklich empfehle!
Live-Stream zur Preisverleihung des Preis der Leipziger Buchmesse
Den Donnerstag konnte ich wegen der Arbeit leider nicht auf der Messe verbringen. Allerdings habe ich mir den nachmittäglichen Live-Stream zur Preisverleihung des Preis des Leipziger Buchmesse angesehen. Meistens interessiere ich mich dabei hauptsächlich für die Auszeichnung in der Kategorie Belletristik, doch dieses Jahr hat mich der Preisträger in der Kategorie Übersetzung am neugierigsten gemacht: Ki-Hyang Lee gewann den Preis für ihre Übersetzung aus dem Koreanischen von Bora Chungs „Der Fluch des Hasen“.
In der Kategorie Belletristik gewann Barbi Marković mit „Minihorror“. Die Preisrede war vermutlich ebenso skurril wie der Roman es sein wird, sodass ich mir die Geschichte vielleicht doch einmal genauer ansehen sollte. Wenn ihr euch die Rede bzw. die gesamte Preisverleihung (noch einmal) ansehen wollt, könnt ihr dies im Youtube-Stream tun. In der Kategorie Sachbuch wurde außerdem Tom Holert für das Werk „ca. 1972“ Gewalt – Identität – Methode“ ausgezeichnet.
Literatur in Einfacher Sprache und Dumont-Bloggerevent am Messesamstag
Am Messesamstag habe ich ganz gemütlich gestartet. Mit einer Freundin bin ich zunächst zum Messegelände gefahren und wir haben einen kleinen Rundgang durch Halle 2 begonnen. Dabei bin ich am einem Info-Stand zu Literatur in Einfacher Sprache vorbeigekommen. Dort wurden Bücher in Einfacher Sprache vorgestellt und es gab Informationen und Programm rund um Literatur in Einfacher Sprache. Dabei gibt es sowohl gekürzte Klassiker in Einfacher Sprache, zum Beispiel von Moby Dick von Herman Melville oder Der Schimmelreiter von Theodor Storm, als auch Kurzgeschichten-Sammelbände aus Literaturwettbewerben. Leider hatte ich keine Zeit um den Stand lange zu besichtigen, allerdings habe ich mir einige Informationen mitgenommen und mir auch den Blog von Leichte Sprache.Berlin daheim angesehen.
Allzu bald begann nämlich schon das Dumont-Bloggerevent. Hier hatte sich das Team wieder einiges einfallen lassen! Zunächst gab es ganz klassisch die Programmvorstellung für den Herbst 2024. Dort erwarten uns wieder jede Menge tolle Bücher und mehr als eines wanderte direkt auf meine Wunschliste. Danach gab es wie im Vorjahr ein kleines Quiz rund um den Dumont-Buchverlag und das (kommende) Programm. Und dann gab es auch schon das absolute Highlight: Mit Jaap Robben und seinem Buch Kontur eines Lebens hatte Dumont dieses Jahr passenderweise einen niederländischen Autoren eingeladen.
In einem gelungenen Mix hat Robben sowohl sich selbst als auch sein Buch im Gespräch und der anschließenden Fragerunde vorgestellt. Und was war das für eine unterhaltsame Vorstellung! Trotz eines sehr ernsten Themas, bei dem durchaus bei dem einen oder anderen mal ein Tränchen nahte, wirkte Robben wunderbar nahbar und sympathisch. Allzu viel möchte ich über das Buch noch nicht verraten, weil ich es ganz bald lesen und dann hier auch vorstellen werden. Wer vorher dennoch neugierig ist, findet das Buch ja sicherlich direkt beim Verlag 😉 Ich war jedenfalls sehr überrascht wie schnell die Zeit verflog.
Nach dem Bloggerevent haben meine Freundin und ich uns zu einer kurzen Mittagsmahlzeit niedergelassen. Ein Glück hatten wir uns Brote mitgenommen, sodass wir direkt in einer ruhigen Ecke im CCL essen konnten, ohne zunächst durch die vollen Hallen zu müssen. Den Rest des Nachmittags sind wir dann durch die Hallen geschlendert, meist gemeinsam, ab und an auch getrennt, und haben uns Stände und Buchvorstellungen angesehen.
Mich persönlich hat dabei Stephanie de Valesco mit Das Gras auf unserer Seite begeistert, in dem sie – zeitlich in einem Zyklus von 28 Tagen – von drei Frauen in gewollter Kinderlosigkeit und dem gesellschaftlichen Druck schreibt. Zu meinem Schrecken musste ich daheim dann feststellen, dass ich bereits ihr vorheriges Buch Kein Teil der Welt im Regal stehen habe, allerdings ungelesen. Das Buch ist, wenn ich mich recht erinnere, während Corona erschienen und war mir damals zu tiefgründig um es direkt zu lesen. Vielleicht hole ich das aber alsbald einmal nach.
Am späten Nachmittag sind wir dann früh aufgebrochen, um vor dem Abendprogramm noch schnell eine Kleinigkeit in der Innenstadt essen zu gehen. Dann ging es nämlich direkt weiter in die Stadtbibliothek, zu einem weiteren Messehighlight.
Quiz-Abend mit Sebastian Klussmann in der Stadtbibliothek
Passenderweise in einem Hort des Wissens lud Sebastian Klussmann, bekannt als der Besserwisser in der ARD-Sendung Gefragt – Gejagt, zu einem Quiz-Abend mit Buchvorstellung. Allerdings hielt der Quiz-König zunächst einmal eine Art Vortrag über gesellschaftlich relevantes Wissen und wer das eigentlich heutzutage festgelegt. Dazu präsentierte er allerhand Zahlen und Fakten über bekannte Leute aus Film und Fernsehen vs. Youtube und TikTok oder der Anzahl verkaufter Platten vs. Den Streaming-Charts. Damit zeigte er recht deutlich, dass das klassische Verständnis von Allgemeinbildung und Kanon in Zeiten fragmentierten Wissens bzw. Blasen mitunter nicht mehr haltbar ist. Ein Teil des anwesenden eher älteren Publikums fand das erkennbar gar nicht tragbar.
Dennoch zeigte Klussmann auf unterhaltsame Art, dass sich die Relevanz von Wissen stetig ändert und unser europäischer Blick auf die Welt uns mitunter nur einen Teil der Welt zugänglich macht. Am Ende gab es dann natürlich zunächst ein kleines Team-Quiz unter den Anwesenden und danach noch die obligatorische Fragerunde – die sich immer wieder auch um die Sendung Gefragt – Gejagt drehte.
Und ganz am Ende konnte man natürlich auch die beiden Quiz-Bücher von Klussmann kaufen und sich ein Autogramm geben lassen. Ich habe nicht lange gefackelt und beide Bücher als Geschenk für meine Mutter besorgt und signieren lassen. Das wird ihr bestimmt gefallen und sie in den ersten 5 Jahren der Rente beschäftigen.
Buchmessechor und Gastland Niederlande am Messesonntag
Auch am Sonntag sind wir entspannt in den Tag und auf das Messegelände gestartet. Zunächst sind wir weiter durch die Hallen geschlendert und haben uns Stände angeschaut. Dann ging es allerdings sehr bald schon zum Auftritt des Buchmessechors, den ich mir natürlich immer anschauen muss, wenn mein Freund dort mitsingt. Dieses Jahr hatten sie zudem als Ergänzung des Chors die Percussionistin Vivi Vassileva als Gast. Wer mit dem Fremdwort, wie ich, nichts anfangen kann: Es handelt sich laut Fremdsprachenwörterbuch um eine Schlagzeugerin. Tatsächlich hat Vivi Vassileva verschiedene Trommeln gespielt, sowohl ohne als auch mit dem Chor. Es war auf jeden Fall ein echtes Erlebnis! Wer sich ein paar mehr Bilder und Eindrücke ansehen mag, wird unter anderem beim MDR fündig.
Nach dem Besuch des Buchmessechors ging es weiter durch die letzten Hallen. Dabei haben wir, fast ganz am Ende, auch den Gastland-Bereich der Niederlande besucht. Allerdings war dieser überraschend klein. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass in den Niederlande neben Niederländisch auch sehr viel auf Englisch gelesen und veröffentlich wird. Dennoch war ich überrascht dort nur eine recht kleine Buchauswahl präsentiert zu bekommen. Aber vielleicht täuschte mich mein Eindruck auch und das Gastland war auch in den vergangenen Jahren recht klein präsentiert.
Zum Abschluss möchte ich euch noch ein kleines Highlight für diejenigen unter euch mit Kindern (oder Patenkindern, etc.) vorstellen. Mitmachfilm hat sich ein ganz besonderes Konzept für Malbücher erdacht: Pro Buch können nur wenige Bilder ausgemalt werden, aber mit einer zugehörigen App werden die eigenen Malbilder zum Hintergrund für einen Kurzfilm, der die Geschichte erzählt. Wer sich das aufgrund meiner Beschreibung nur schwer vorstellen kann, findet hier eine bessere Erklärung direkt von Mitmachfilm und kann sich im Shop auch direkt ansehen, wofür sich die Malfilme eigenen. Denn ich glaube am Ende finden Erwachsene das Konzept noch viel cooler als die beschenkten Kinder 😀 Mein Freund hatte Mitmachfilm bereits auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt im Werk II entdeckt und für unser Patenkind gekauft. Ich habe jetzt zudem eine Mitmachfilm-Malvorlage (also kein ganzes Malbuch) für meine Cousine gekauft, die nicht nur ein Kind hat, sondern auch Kindergärtnerin ist. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie es finden wird.
Auch den sonntäglichen Spätnachmittag haben wir schlendern durch die Hallen verbracht und sind am Ende – mit einer ordentlichen Anzahl an Schritten auf der Fitness-Uhr – total kaputt heimgefahren.
Unsere Bilanz der Buchmesse:
Neue Bücher (ich): 6 Stück
Neue Bücher (meine Messebegleitung): 4 Bücher
Neue Bücher (mein Freund): 5 Bücher
Gelaufene Schritte (gesamter Tag)
Samstag (ich): 18.203
Samstag (meine Messebegleitung): 14.972 Schritte
Sonntag (ich): 23.130 Schritte (inkl. Abendessen und Abendspaziergang)
Sonntag (meine Messebegleitung): 14.503 Schritte
Wie war eure diesjährige Messe?
Was waren eure Messehighlights? Wie viele Bücher habt ihr mit nach Hause genommen? Wie viele Schritte seid ihr gelaufen?
