[Rückblick] Bibliothek, Parkgeschichten & Litcamp Heidelberg|Juni + Juli
Hallo ihr Lieben,
ich weiß, dass derzeit auf meinem Blog nur wenig los ist, aber ich weiß auch, dass ihr angesichts meiner Masterarbeit alle Verständnis für mich habt 🙂 Dennoch wollte ich mit einem kurzen Rückblick ein kleines Lebenszeichen und einen Vorgeschmack auf den rezensionsvollen September geben, im August bleibt es hier weiterhin etwas ruhiger!
Was habe ich im Juni und im Juli gelesen?
Die Liste meiner gelesenen Bücher für die letzten zwei Monate fällt recht beschaulich aus. Vor allem fällt mir auf, wie ich gerade versuche seichtere Romane zu lesen, damit ich den Kopf für die Masterarbeit frei habe und schlussendlich doch oft bei Sachbüchern oder spezielleren Themen lande. Irgendwie bleibt dann auch nicht genug Zeit für ausführliche Rezensionen, die es vermutlich nach und nach dann im September und Oktober geben wird. Versteht mich nicht falsch, ich setze mich damit nicht unter Druck, aber ich habe zu all den Romanen auch tatsächlich einiges zu sagen, daher habe ich mir zu jedem Notizen gemacht und werde auf jeden Fall noch einige Rezensionen verfassen!
Das Haus der vergessenen Bücher von Christopher Morley hat mir einige ruhige Lesestunden beschert, den es war angenehm zu lesen und inhaltlich nicht so eindrücklich, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Manchmal braucht man ja genau solche Lektüre 🙂 Schaut auf jeden Fall einmal in meine Rezension, denn für Buchliebhaber ist das bestimmt eine interessante Empfehlung!
Aus meinem liebsten Bücherschrank habe ich mir Für mich ist auch die 6. Stunde: Überleben unter Schülern von Frau Freitag mitgenommen, auch wieder eine etwas seichtere Lektüre. So ganz gelungen fand ich das Buch aber nicht. Einerseits ist es sehr humorvoll geschrieben, aber andererseits teilweise auch ziemlich platt. Zudem finde ich, dass Frau Freitag ganz schön von ihrer Schule auf andere Schulen schließt. Ein Hinweis, dass es sich bei der beschrieben Schule vielleicht eher um eine Problem-Schule handelt, hätte dem Buch gut getan. Speziell dieses Buch von Frau Freitag gibt zahlreiche recht fragwürdige Tipps für angehende Lehrpersonen oder Leute, die meinen das sie selbst viel besser mit Schüler*innen umgehen könnten als ausgebildete Lehrkräfte. Das fand ich problematisch und dazu werde ich noch einmal gesondert etwas schreiben!
Eine absolute Empfehlung erhält natürlich Der Bücherdrache von Walter Moers! Leider wie immer zu kurz, wenn auch eine interessante Erzählung. Ich mochte es besonders, dass Mythenmetz zur Abwechslung mal Zuhörer und nicht selbst Erzähler war und werde euch das Buch bei Gelegenheit noch vorstellen.
Was ich von Ich, Eleanor Oliphant von Gail Honeyman halten soll, weiß ich auch Wochen nach dem Lesen nicht so recht. Einerseits war das Buch recht seicht und passt damit absolut zu meiner aktuellen Wohlfühl-Buchliebe. Andererseits fand ich es merkwürdig, wie Eleanor als Figur konstruiert ist. Ihre Sozialkontakte sind durch jahrelanges Meiden im Umgang mit Menschen mehr als dürftig, da fand ich dieses plötzliche „Ich verändere mich und erschaffe mir ein neues Selbst“ als Umschwung schon ganz schön heftig. Ich glaube auch, dass das Buch ein wenig kürzer hätte sein können, irgendwann fielen mir durch die Länge der ungewöhnliche Satzbau und die teils holperige Wortwahl unangenehm ins Auge.
Ein absolutes Fiasko war meine kurze Lektüre von Nichts, was im Leben wichtig ist von Janne Teller. Ich kann Nihilismus als Konstrukt zwar theoretisch nachvollziehen, die Schilderung im Buch und vor allem die Spirale der Gewalt, die die Kinder in Gang setzen, fand ich jedoch mehr als belastend. Es macht mir Bauchschmerzen, dass dieses Buch zum Teil als Unterrichtslektüre verwendet wird (zumindest in Dänemark, wo es zuerst an Schulen verboten war und später einige Jugendbuchpreise gewann). Das Buch ist wirklich sehr umstritten, schaut euch gegebenenfalls erst Rezensionen oder den Wikipedia-Artikel an, wenn ihr euch unsicher seid, ob ihr den Stoff aushaltet. Ich selbst habe Bücher bisher eher aus Langeweile abgebrochen, dies ist das erste Buch, das ich rein inhaltlich einfach nicht mehr weiterlesen konnte. Einen Erfahrungsbericht zum Buch werde ich irgendwann im September veröffentlichen.
Mit meiner Skype-Buchpartnerschaft habe ich Die Macht der Geografie. Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt von Tim Marshall gelesen und wir haben viel über den Inhalt diskutiert. Rein auf informativer Ebene ist das Buch absolut empfehlenswert, was genau ich daraus mitnehme und welche Punkte ich kritisch fand, verrate ich euch voraussichtlich im September (es tut mir Leid, aber ich kann einfach keine Rezensionen im August versprechen. Vielleicht habe ich Zeit und Lust, dann gibt es auch früher Rezensionen)
Etwas weniger diskussionswürdig, aber nicht minder interessant, fand ich Wie gut soll ich denn noch werden?! von Isabell Prophet. In diesem Mix aus Sachbuch und Erfahrungsbericht der Autorin geht es um die Themen Konsum, Selbstoptimierung und moderner Lifestyle. Bereits das erste Buch von Isabell Prophet Die Entdeckung des Glücks fand ich sehr informativ und Gedanken anstoßend, und genau so habe ich auch dieses Buch empfunden. Natürlich folgt auch hier noch eine Rezension.
Außerdem habe ich als Hörbuch Nick Hornbys High Fidelity gehört, wenn auch mit gemischten Gefühlen. Einerseits mochte ich die trockene Erzählart und fand auch den nichtsnutzigen Protagonisten charmant. Andererseits hat es sich zum Ende hin sehr gezogen, ohne das sich mir erschlossen hätte, was denn der Erkenntnisgewinn für den Leser sein sollte. Eigentlich war die Grundaussage des Romans (bzw. des Hörbuchs) nämlich recht schnell ersichtlich.
Aktuell lese ich Bad Feminst von Roxane Gay, Die Welt der schönen Bilder von Simone de Beauvoir, und Miss Gladys und ihr Astronaut von David M. Barnett.
Was war sonst so los?
Ich möchte nicht schon wieder herum jammern, aber ihr könnt euch vorstellen, dass ich immer noch einen Großteil meiner Zeit in der Bibliothek verbringe. Falls euch ein Einblick in meine Masterarbeit interessiert, schaut gerne einmal in diesen Bericht von Anfang Juli. Sicherlich wird es auch im August ein Update geben, hoffentlich dann das letzte und vielleicht erzähle ich darin auch endlich einmal, womit ich mich inhaltlich eigentlich so beschäftige die ganze Zeit!
Ansonsten ist noch erwähnenswert, dass ich auf dem Litcamp Heidelberg war und jede Menge Spaß hatte, wie ihr meinem Rückblick entnehmen könnt. Auch privat bin ich zuletzt viel gereist, aber das waren vor allem Besuche bei Familie oder Freundinnen, daher berichte ich davon nicht allzu viel. Allerdings versuche ich auch ein wenig den Sommer zu genießen und gehe gerne zur Kaffeezeit mit Eiskaffee im Becher und einem Stück Kuchen von Bäcker in den Park. Wer gerne Stillleben dieser Nachmittage sehen möchte, findet diese auf Twitter unter #Parkgeschichten. Ein kleiner Eindruck:
#Parkgeschichten pic.twitter.com/YFVJkd2tjd
— Jennifer (@LeseninLeipzig) July 20, 2019
Was passiert zurzeit und was erwartet mich im August?
Im August heißt es Entspurt für meine Masterarbeit. Da mein Schreib-Buddy ihre Arbeit vor einigen Tagen abgegeben hat, werde ich wohl die meiste Zeit alleine in die Bibliothek pilgern. Zudem muss ich einige organisatorische Dinge klären, die ich lange vor mir hergeschoben habe. Für den Blog bleibt daher vermutlich wenig Zeit, auch wenn mich manchmal die Schreiblust überkommen sollte. Einige Rezensionen oder Kolumnen habe ich sogar schon begonnen, aber schlussendlich fehlte mir in den vergangen zwei Monaten schlicht immer die Zeit, Energie oder Konzentration diese fertig zu stellen und ich hoffe sehr, dass ich euch also nicht über einen ruhigen August wundert!
2 Kommentare
Jacquy
Hallo Jennifer,
ich wünsche dir viel Erfolg im MA-Endspurt und hoffe, dass du einigermaßen zufrieden damit sein wirst, wenn du sie abgibst.
Ich bin gespannt auf deine kommenden Beiträge, die gelesenen Bücher klingen allesamt interessant und ich bin besonders gespannt auf die Details zu den problematischen Inhalten, aber auch zu deinen Empfehlungen.
Liebe Grüße!
Jennifer
Liebe Jacquy,
vielen Dank! Es wird schon werden, den meisten Druck macht man sich ja immer selbst. Ich bin eigentlich ganz optimistisch, nur mein Perfektionismus macht mich gerade wahnsinnig. Aber das wird schon…
Die ganzen Beiträge kommen bestimmt geballt im September, da hole ich nämlich alles nach, was mir durch den Kopf schwirrt und wofür mir zurzeit einfach die Zeit zu schreiben fehlt. Ich mache aber immer fleißig Notizen und brauche dann nur eine kleine Pause nach der Masterarbeit! 😉
Liebe Grüße
Jennifer