[Rückblick] Tage in der Bibliothek und viel Leseunlust
Irgendwie habe ich gar nicht mitbekommen, wie schnell der Mai verflogen ist. Das lag zum Teil sicherlich daran, dass ich so viel Zeit in der Bibliothek verbracht habe, zum Teil aber auch am auf und ab des Wetters, das mich immer ganz dusselig macht. Jedenfalls wird es wieder Zeit für einen kleinen Rückblick:
Was habe ich gelesen?
Bedingt durch die Masterarbeit und die phasenweise Hitze habe ich mich diesen Monat leider eher durch meine Bücher gequält als wirkliche Leselust zu verspüren. Sicherlich liegt das auch daran, dass ich bereits tagsüber jede Menge zu lesen hatte. Da hatte ich abends dann nicht mehr wirklich Lust noch etwas zu lesen. Dazu kommt auch, dass meine Lektüre zuletzt sehr sachbuchlastig war und ich dafür irgendwann einfach keinen freien Kopf mehr hatte. Ich habe daher für den Juni bereits beschlossen, dass ich wieder mehr Spaß-Bücher lesen möchte! Insgesamt waren meine Bücher im Mai bunt gemischt:
Als erstes Buch diesen Monat habe ich The Future is Female! Was Frauen über Feminusmus denken gelesen. In dem Band hat Scarlett Curtis kurze Texte von ganz verschiedenen Frauen gesammelt, von denen die meisten mir leider unbekannt waren. Vielleicht lag es auch daran, dass die Texte mich irgendwie gar nicht inspirieren konnten. Jedenfalls war es mitunter tatsächlich eine Qual weiterzulesen und nur, weil es in der zweiten Hälfte deutlich interessanter (und auch gesellschaftskritischer) wurde, was die Themen anging, habe ich überhaupt weitergelesen. Meine Rezension war denn auch sehr durchmischt in ihrem Urteil.
Als nächstes habe ich Weiblich, ledig, glücklich – sucht nicht von Gunda Windmüller beendet – auch dies ein Buch, das mich mit gemischten Gefühlen zurück ließ. Auf alle Fälle habe ich durch dieses Buch jedoch auch sehr viele interessante Informationen erhalten und einige neue Gedanken mit meinem Freund diskutiert. Eine Rezension habe ich bereits begonnen und teile sie bald mit euch!
Meine Bettlektüre in diesem Monat war Wie man es vermasselt von George Watsky, ein Buch von dem ich mir einiges versprochen habe! Die Kurzgeschichten haben mich amüsiert, tatsächlich habe ich mir aber einiges mehr erwartet, da sich einige Geschichten im Ton und der Story so sehr ähnelten, dass ich mich fragte, ob es sie überhaupt zweimal braucht. Ich denke aktuell noch darüber nach, ob ich das Buch überhaupt rezensiere, weil ich gar nicht genau weiß, was ich eigentlich dazu sagen soll. Andererseits war das Buch wirklich nett und hat mir einige schöne Stunden verschafft, was ich nun nicht wirklich bei allen meinen Mai-Büchern sagen kann…
Mein absolutes Monatshighlight, auch wenn ich sonst solche Kategorien eher meide, war das Hörbuch Mängelexemplar von Sarah Kuttner. Ich höre Hörbücher sonst ja eher über mehrere Wochen, doch durch dieses Hörbuch bin ich innerhalb weniger Tage durchgeflogen. Sarah Kuttner liest das Buch selbst vor und hat eine sehr angenehmen Stimme, zudem hat mich die Geschichte um Karo sehr gefesselt. Mit der Mitte war ich zwar nicht ganz so zufrieden, aber insgesamt bin ich mehr als begeistert. Außerdem wurde im Hörbuch Rotweinkuchen erwähnt und das sorgte dafür, dass ich sonntags spontan backen musste. Das Rezept gibt es dann mit der Rezension 😉
Mitte des Monats habe ich Das Haus der vergessenen Bücher von Christopher Morley begonnen, weil ich nach einem seichten Buch gesucht hatte und mein Freund mit dieses Buch schon seit langer Zeit regelmäßig mal wieder empfiehlt. Nachdem er mich etwa 20 Seiten lesen ließ, meinte er beiläufig, dass ich danach vielleicht auch noch den Band 1 lesen könnte, den hätte er nämlich auch im Regal stehen!? Also habe ich Das Haus der vergessenen Bücher erst einmal beiseite gelegt und stattdessen Eine Buchhandlung auf Reisen gelesen. Lustigerweise unterscheiden die Bücher sich im Stil sehr voneinander, weshalb es demnächst eine kleine Doppelrezension bei mir geben wird und ihr dürft euch endlich wieder auf ein „Bücher in Büchern“ freuen!
Ansonsten habe ich diesen Monat wie erwähnt sehr viel Sachbuch gelesen: Das Netzwerk der Neuen Rechten. Wer sie lenkt, wer sie finanziert und wie sie die Gesellschaft verändern von Christian Fuchs und Paul Middelhoff beschäftigte sich vor allem mit der Finanzierung und Vernetzung von Neuen Rechten (sowohl von Einzelpersonen als auch von Gruppierungen). Angst für Deutschland. Die Wahrheit über die AfD: wo sie herkommt, wer sie führt, wohin sie steuert von Melanie Amann dagegen hat sich vor allem die Personen in und um die AfD angesehen und deren Entwicklung nachgezeichnet. Beide Bücher haben sich wunderbar ergänzt und ich habe wieder einiges an Wissen erhalten und das, obwohl ich mich eigentlich für recht informiert halte. Auch diese beiden Bücher kriegen demnächst von mir eine Doppelrezension verpasst…
Und als letztes lese ich natürlich weiterhin Die Macht der Geografie. Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt von Tim Marshall mit meinem SkypeDate, auch wenn ich mich langsam einem Ende nähere. Das erinnert mich mit Schrecken daran, dass ich zu Das weibliche Prinzip von Meg Wolitzer immer noch nichts geschrieben habe. So langsam glaube ich, dass ich mal ein paar Wochen gar nichts lesen sollte, damit ich all diese Rezensionen überhaupt schaffen kann…
Was war sonst noch los?
Ansonsten, ich habe es oben schon angedeutet, hält mich meine Masterarbeit weiterhin beschäftigt. Ich habe diesen Monat weiter an der Theorie gearbeitet und schließe diese nun so langsam ab. Demnächst wird es auch noch mal einen eigenen Beitrag zu diesem Thema geben, denn ich weiß, dass das einige interessiert. Außerdem hilft mir das Schreiben über die Masterarbeit tatsächlich auch beim Verarbeiten, von daher passt das ganz gut. Daneben hatte ich privat viel zu tun, habe meine Schwester oft getroffen und ansonsten immer mit meiner eigenen Disziplin gekämpft, nicht zu verzweifeln, sondern brav immer weiter an der Theorie zu arbeiten. Mitunter hatte ich aber wirklich Phasen, in denen ich keine Lust mehr hatte, das könnt ihr mir glauben!
Ansonsten habe ich aber tatsächlich sehr wenig erlebt, weil ich abends auch oftmals einfach zu müde war, groß etwas zu unternehmen. Wirklich interessant für euch (wenn auch nicht neu, falls ihr es über Twitter bereits mitbekommen hattet) war der Vortrag zu Geschlecht als Marketingkonzept:
Jedenfalls bin ich nun beim Vortrag "Geschlecht als Marketing-Konzept" und twittere solange mein stetig nachlassender Akku mich lässt 😅
— Jennifer (@LeseninLeipzig) May 21, 2019
Ansonsten hatte ich wie wohl jeden Monat viele tolle Pläne, für mich, für den Blog, aber wie immer fehlte am Ende einfach die Zeit um alles umzusetzen. Leider zeichnet sich ab, dass der Juni auch wieder recht voll gepackt sein wird, wenn ich mein monatliches Pensum für die Masterarbeit einhalten möchte. Denn im Juli nähert sich schon die Schlussphase und ich möchte zum Ende hin ungern unter Zeitdruck geraten.
Eine Sache bemerkte ich diesen Monat aber – und ich werde das noch weiter verfolgen und dann für mich die entsprechenden Konsequenzen ziehen – ich bin viel seltener auf Twitter oder anderen Blogs unterwegs und bekomme weniger mit. Darum schreibt mir gerne mal eure Empfehlung für einen super Blogartikel oder irgendwas anderes spannendes, was ihr diesen Monat entdeckt habt, unten in die Kommentare, damit ich hin und wieder doch mal den Kopf aus meinen Fachbüchern ziehe und was aus der Buchwelt mitbekomme!
2 Kommentare
Tina
Liebe Jennifer,
tschakka, du schaffst das, der Endspurt kommt schneller als du denkst und dann hoffe ich für dich, dass du dir ein paar freie Tage gönnen kannst.
Dein Freund ist echt ne Wucht. Er empfiehlt dir ein Buch, du liest die ersten Seiten und dann macht er dich auf den vorherigen Band aufmerksam. Kleiner Scherzkeks, oder?
Zum Thema Hörbuch: Über welchen Anbieter hörst du Hörbücher denn? Ich überlege krampfhaft, es doch einmal mit Hörbüchern zu probieren, habe aber ehrlich gesagt ANgst, dass es mir an Aufmerksamkeit mangelt (beim Lesen ist es doch etwas anderes).
Die Postkartenaktion scheint übrigens gut anzukommen 🙂 Wenn die Runde gut funktioniert, führe ich das auf jeden Fall weiter.
Liebe Grüße
Tina
P.S. Wenn deine Masterarbeit hinter dir liegt, können wir uns gerne wieder treffen. Dann bekommst du das Buch auch wieder.
Liebe Grüße
Tina
Jennifer
Liebe Tina,
danke schön, jaha, es wird schon alles gut gehen mit der Masterarbeit. Ich glaube, es ist nur einfach nicht gut, dass das aktuell so ziemlich das einzige Große Thema ist, dass mich die ganze Woche lang beschäftigt. Da steigt es einem schnell zu Kopf. Zum Glück rücken die Wochenenden die Verhältnisse immer ein wenig zurecht 😉
Treffen können wir uns übrigens auch gerne so zwischendurch. Je mehr ich geschafft habe mit der Masterarbeit, desto entspannter bin ich, zudem ist es nicht gut, wenn ich nur in der Bibliothek versumpfe, wie man merkt 😀
Ja, ein kleiner Scherzkeks ist er tatsächlich. Wobei er das tatsächlich ganz unabsichtlich gemacht hatte! Ich fand die Story nur so amüsant, dass ich sie mit euch teilen wollte…
Uih, das mit deiner Postkartenaktion freut mich sehr. Ich hab mich ja auch eben noch fix angemeldet und bin schon sehr gespannt, wen ich zugeteilt bekomme 🙂
Ich habe tatsächlich auch noch keinen guten (Abo-)Anbieter für Hörbücher gefunden. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich ja maximal ein Hörbuch in 2 Monaten höre, also eigentlich sind Abos wohl auch nicht das richtige für mich. Ich habe mir einige Hörbücher selbst gekauft oder geschenkt bekommen über die Jahre, ansonsten habe ich seit dem Zusammenzug auch viele von meinem Freund zur Auswahl. Gerade höre ich mich beispielsweise durch eine Neon-Box von ihm, die es wohl mal zu einem Zeitschriftenabo oder so dazu gab…
Irgendwie bekomme ich gerade Lust einen Beitrag über Hörbücher zu schreiben. Aber wahrscheinlich ist das nur die Fortführung des „Ich-will-keine-meiner-geplanten-Rezis-schreiben,-lass-lieber-was-ganz-anderes-machen“-Phase 😀
Ganz liebe Grüße jedenfalls von mir und wann immer du Kaffee trinken magst, gib gerne Bescheid!
Jennifer