Zurück ins Büro | Rückblick Mai
Auch wenn ich weiterhin wenig realen Kontakt zu Menschen habe, bin ich im Mai zurück ins Büro gekehrt. Das brachte natürlich mal wieder eine Umstellung meines Alltags mit. Da ich nun für den Sommer von der Straßenbahn aufs Rad umgestiegen bin, fehlt mir natürlich auch die Lesezeit – die ich zuletzt durch den weggefallenen Arbeitsweg hatte. Zum Glück bleiben mir wenigstens die Wochenenden…
Was habe ich gelesen?
Diesen Monat habe ich gemeinsam mit Luise von Cook Bake Book die Grischa-Reihe von Leigh Bardugo gelesen. Die beiden ersten Bände Goldene Flammen und Eisige Wellen habe ich jeweils an einem einzelnen Wochenende weggelesen. Da ich über das Pfingst-Wochenende Besuch hatte, konnte ich Loderne Schwingen nicht ebenso in einem Rutsch durchlesen. Insgesamt kann ich sagen, dass ich sehr enttäuscht bin, denn ich hatte mir doch deutlich mehr erwartet. Aktuell überlege ich noch, ob ich die Folge-Bände ebenfalls lese und dann eine Sammelrezension schreibe oder ob ich meinen Unmut über die Grischa-Trilogie direkt heraushaue. Allerdings werde ich dafür erst noch den Band 3 beenden müssen und dann folgen sicherlich noch einige Sprachnachrichten mit Luise!
Neben Grischa habe ich kaum etwas gelesen. Im Mai musste ich mich wieder voll auf meinen Job konzentrieren und hatte dann wenig Leselust. Ein paar Bände von Nalini Singhs Gilde der Jäger habe ich noch einmal gelesen, da am 29. Mai die Fortsetzung Engelskrieg erschien. Diesen Band habe ich aber streng genommen bereits im Juni gelesen. Die Reihe gehört zu meinen Lieblingen und ich habe sie oft genug erwähnt, daher verliere ich hier kein weiteres Wort darüber 🙂
Was war sonst noch los?
Der Mai war der Monat der Veränderung! Während ich zu Anfang des Monats noch im Corona-HomeOffice war und eigentlich kaum einen Menschen traf, bin ich Mitte Mai wieder zurück ins Büro gezogen. Da ich mich aktuell immer noch in der Einarbeitung befinde, war das einfach für viele Arbeitsprozesse notwendig. Ehrlich gesagt bin ich auch froh über die wiederkehrende Routine, auch wenn natürlich viele Einschränkungen noch bestehen. So ist unser Büro nicht vollständig besetzt und ich fahre auch nicht mit der Straßenbahn, sondern mit dem Fahrrad um möglichst wenige Menschen zu treffen. Für mein eigenes Arbeitsgefühl ist der Gang ist Büro aber herrlich! Ich habe zwar keine Probleme mit der Konzentration im HomeOffice, aber alleine der Weg ins Büro gibt mir morgens Schwung und vor allem kann ich abends auch viel besser abschalten. Insofern hoffe ich sehr, dass ich weiterhin ins Büro kann und bis Herbst keine weitere Corona-Welle heranrollt.
Mein Monatshighlight waren die Aufführungen des #NationalTheatreAtHome. Das britische Nationaltheater hatte alte Aufführungen online zur Verfügung gestellt. Soweit ich es mitbekommen habe, handelt es sich immer um zeitweise Angebote bestimmter Stücke. Wir selbst haben uns Frankenstein mit Jonny Lee Miller und Benedict Cumberbatch angesehen. Das besondere dieser Produktion, die 2011 aufgezeichnet wurde, ist, dass Jonny Lee Miller und Benedict Cumberbatch jeweils in wechselnder Besetzung zu sehen waren: Den einen Abend war der eine Frankenstein und der andere die Kreatur, den anderen Abend wurde getauscht. Ich habe noch niemals so eng hintereinander das gleiche Stück gesehen und fand es vor allem spannend meine eigenen Reaktionen zu beobachten. Schlussendlich muss ich sagen, dass mir Cumberbatch besser als Kreatur gefiel und Miller besser als Frankenstein.
Ein sehr eindrückliches Erlebnis diesen Monat war mein Shoppinggang in die Innenstadt mit Maske und Sicherheitsabstand. Hätte ich nicht dringend Regenklamotten und einen Helm benötigt, um zur Arbeit zu fahren, hätte ich mir diese Erfahrung sicherlich erspart. Der Nachmittag war sehr zäh und das Atmen mit Maske ist natürlich unangenehmer. Ich habe seitdem noch mehr Mitgefühl mit jeder Verkaufskraft, die die Maske stundenlang tragen muss.
Für den Juni erhoffe ich mir natürlich, dass sich alles weiterhin ein wenig normalisiert und ich wieder mehr Zeit zum Lesen finde. Ich bin aber guter Dinge, denn ich versuche mir nun regelmäßige Leseabende zu nehmen, an denen ich bewusst früher ins Bett gehe um zu lesen!
Buchtipp des Monats
Aufgrund der aktuellen Lage in den USA und natürlich auch des Rassismus in Deutschland möchte ich an dieser Stelle noch einmal Deutschland Schwarz Weiss von Noah Sow empfehlen. Das Buch erklärt sehr anschaulich und nachvollziehbar wie Rassismus funktioniert und welche Auswirkungen er auf den Alltag von Betroffenen hat. Ein wahrer Augenöffner!